Prophylaxe
In unserer Praxis erhält jedes Kind einen „MAX23 zahnärztlichen Kinderpass“, in dem Sie altersspezifische Informationen rund um die Zahngesundheit finden. Außerdem dokumentieren wir dort alle wichtigen Zahnbefunde, Putz- und Speicheltest-Ergebnisse.
Zudem empfinden es viele Eltern als praktisch, dass dort auch gleich weitere Empfehlungen zur Ernährung oder Zahnpflege notiert werden.
Durch unser individuelles, intensives Prophylaxeprogramm (Zahnputzschule) wird Ihr Kind immer aufs Neue motiviert und das Risiko für Kariesentstehung an den Milch‑, wie auch Erwachsenenzähnen minimiert.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass weniger Karies an den bleibenden Zähnen entsteht, wenn schon die Milchzähne gesund sind, weshalb wir schon im frühen Kindesalter mit unserer Zahnputzschule beginnen. Denn Karies ist eine bakterielle Infektionskrankheit und da Milch- und Erwachsenenzähne ca. 8 Jahre parallel im Mund Ihres Kindes stehen, können sie sich deshalb auch voneinander „anstecken“.
Unser Vorsorgeprogramm umfasst:
- Ermittlung des individuellen Kariesrisikos und Erstellen eines geeigneten Prophylaxeplans (anhand vorhandener Zahnbesonderheiten, Ernährungskalendern und Speicheltests)
- Praktische Übungen evtl. auch mit zeitsparenden Zahnpflegeprodukten
- Gründliche, schmerzfreie professionelle Zahnreinigung
- Mineralisation des Zahnschmelzes mit Fluoriden/ antibakteriellen Lacken (teils auch mit Schienentherapie, z.B. bei Spangenträgern)
Tipp!
Auch bei Ihrem Kleinkind empfiehlt sich schon eine Prophylaxe, denn dadurch wird es spielerisch an evtl. spätere Behandlungen, wie z.B. prophylaktischen Versiegelungen herangeführt.
Vorbeugen für Ihr Kind!
Gerade jetzt sind Sie durch die hormonelle Umstellung dazu geneigt Zahnfleischentzündungen zu bekommen. Deshalb ist vor und während der Schwangerschaft eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung empfehlenswert.
Speicheltest!
Wenn Ihr Kariesrisiko hoch ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie Ihr Kind mit Kariesbakterien anstecken werden, sobald es sein erstes Zähnchen bekommt. Deshalb sollte bei Ihnen ein Speicheltest durchgeführt werden, damit bei Bedarf, mittels antibakterieller Therapie, die Keime reduziert werden können. Auch spezielle Xylit-Kaugummis haben in Studien einen starken Effekt gezeigt.
Übertragungswege der Karies vermeiden!
Ihr Kind wird ohne Kariesbakterien geboren. Die meisten Babys stecken sich dann beim Durchbruch des ersten Milchzähnchens (mit ca. 6 Monaten) überwiegend von der Mutter an.
Dies kann vermieden werden indem Sie (bzw. dem Kind nahestehende Personen) auf Abschlecken des Löffels/ Schnullers sowie auf das Küssen auf den Mund verzichten.
Tipp!
Bei Interesse schauen Sie auch gerne auf „Aktuelles“, wir bieten immer wieder Infoabende zu diesem Thema an.
Ab dem ersten Zahn freuen wir uns Ihr Kind kennenzulernen. Es wird sich ganz natürlich an halbjährliche Besuche bei uns gewöhnen. Dazu erhalten Sie unseren „MAX23 zahnärztlichen Kinderpass“ mit vielen nützlichen Tipps.
Wir beraten Sie gerne zu:
- Stillen / Flaschenernährung
- Schnuller / Daumen
- Putzhilfen ab dem 1. Zahn
- Fluoridierungsmaßnahmen
Tipp!
Kinder mit gesunden Milchzähnen haben eine 90%-ige Chance, ihre Zahngesundheit ein Leben lang zu erhalten!
Ernährungs- und Trinkgewohnheiten haben einen großen Einfluss auf die Zahngesundheit!
Wenn diese Grundregeln eingehalten werden, können Sie viel bewirken:
- Das Hauptgetränk sollte Wasser sein. Falls Ihr Kind doch einmal zucker- oder säurehaltige Getränke möchte, dann bitte nur zu den Mahlzeiten. Dabei ist das Dauernuckeln an Flaschen am Schädlichsten (vor allem nachts), deshalb gewöhnen Sie Ihr Kind früh an Becher und Gläser.
- Bitte geben Sie Ihrem Kind wenig Süßigkeiten und sorgen Sie dafür, dass es lieber einmal am Tag eine größere Portion Süßes (z.B. als Nachtisch) bekommt, anstatt viele kleine Portionen über den Tag verteilt.
- Vollkornprodukte sind Weißmehlprodukten vorzuziehen. Die Hauptnahrungsmittel sollten Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sein.
- In Studien wird „5 times a day“ mit 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten empfohlen.
Warum sind Fluoride so wichtig?
Fluoride bilden mit dem Kalzium des Speichels eine säureresistente Kalziumfluorid-Schutzschicht. Bei Säureangriff durch Bakterien (wenn diese Zuckerzufuhr erhalten) dauert es länger bis der darunter liegende Schmelz angegriffen wird, wenn diese Schutzschicht vorhanden ist. Außerdem stört Fluorid den Stoffwechsel der Bakterien, wodurch diese weniger Säure produzieren können (Kariesentstehung wird gehemmt).
Wenn viel Fluorid im Speichel vorhanden ist (z.B. durch fluoridierte Zahnpasta oder fluoridiertes Speisesalz), wird mehr davon in den Schmelz eingebaut als durch Säureangriffe der Bakterien herausgelöst. Hierdurch können kleine Initialkaries wieder „repariert“ (remineralisiert) werden.
Je nach individueller Kariesanfälligkeit werden wir Sie zur optimalen Fluoridprophylaxe für Ihr Kind beraten!
Die vollständige Fluoridleitlinie finden Sie unter:
www.zzq-berlin.de
Grundsätzlich besteht kein gesundheitliches Risiko wenn Sie sich an folgende Fluoridmenge halten (deutsche Leitlinie 2021):
Karies gehört nach wie vor zu den häufigsten Erkrankungen in der Bevölkerung. Die von Rillen und Furchen (Fissuren) durchzogenen Kauflächen der Backenzähne gelten als besonders kariesgefährdet.
Da diese sogenannten Fissuren für Speisereste und Bakterien gute Haftungsmöglichkeiten bieten und diese oftmals mit der Zahnbürste nicht vollständig entfernt werden können, empfiehlt es sich, sie mit einem dünnfließenden, lichthärtenden Kunststoff zu versiegeln. Dadurch kann ein langfristiger Schutz gegen Karies erzielt werden.
Bei guter Kooperation Ihres Kindes kann auch die Versiegelung der Milchzähne von großem Vorteil sein.
Mehr Infos erhalten Sie unter:
http://www.awmf.org/